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versie: 17 december 2017 - NIOD-begin | beginpagina Droog August Kubizek (1888-1956) Passages in Kubizeks boek over Hitlers schilder- en tekenactiviteiten Während ich also noch unschlüssig war, ob ich meinen Freund unter die bedeutenden Musiker oder unter die kommenden Dichter einreihen sollte, überraschte mich dieser mit der Erklärung, daß er Kunstmaler werden wolle. Ich erinnerte mich sogleich, daß ich ihn öfters daheim, aber auch wenn er mit mir unterwegs war, zeichnen gesehen hatte. Im Laufe unserer Freundschaft aber lernte ich mehrere seiner Arbeiten kennen. Ich hatte als ein Tapezierer, der sein Handwerk gelernt hat, mitunter selbst manches zu skizzieren. Das bereitete mir immer große Mühe. Um so mehr staunte ich, wie leicht meinem Freunde diese Dinge von der Hand gingen. Wo immer wir unsaufhielten, stets hatte er die unterschiedlichsten Papiere bei sich. Ein Bleistift wurde gezückt. Der Anfang — das war bei mir immer das schwerste gewesen! Bei ihm ging es umgekehrt. Der Anfang war sozusagen fertig, ehe er den Bleistift ansetzte. In kühnen Strichen flog das, was er ausdrücken wollte, auf das Papier. Was er mit Worten nicht genügend deutlich machen konnte, setzte der Bleistift fort. Es lag etwas Reizvolles in diesen ersten, hingeworfenen Strichen. Jedesmal entzückte es mich, wie da aus einem Gewirr sich kreuzender und durcheinander schießender Linien ein bestimmtes Gebilde hervorwuchs. Die Ausführung selbst bereitete ihm viel weniger Freude. Als ich ihn zum ersten Male in seinem Kabinett aufsuchte, sah ich überall Skizzen, Zeichnungen, Entwürfe. „Das neue Landestheater” hieß es da, oder das „Berghotel auf dem Lichtenberg”. Es kam mir vor, als wäre ich in ein Baubüro geraten. Wenn ich ihn dann am Reißbrett arbeiten sah — anders als in Augenblicken glücklicher Eingebung, viel sorgfältiger nun, genauer und ins Detail gehend —, war ich überzeugt, daß er sich bereits alle für seine Arbeit notwendigen technischen und fachlichen Kenntnisse erworben habe. Schließlich hatte ich selbst drei Jahre harte Lehrzeit hinter mir und wußte, daß einem nichts im Leben geschenkt wird und wie mühsam solches Können erworben werden muß. Ich hielt es einfach nicht für möglich, daß man so schwierige Dinge aus dem Handgelenk heraus hinsetzen kann, und glaubte lange nicht daran, daß alles, was ich sah, bloß improvisiert war. Es gibt so viele dieser Arbeiten, daß man sich über die Begabung Adolf Hitlers ein zutreffendes Bild machen kann. Da ist zunächst ein Aquarell. Der Begriff Aquarell trifft nicht ganz das Richtige. Es handelt sich um eine einfache Bleistiftzeichnung, die mit Temperafarben koloriert wurde. Gerade das für das Aquarellieren so typische rasche Erfassen einer Atmosphäre, einer gewissen Stimmung, dieses Duftige, Zarte, das auch im fertigen Werk noch etwas vom frischen Hauch des verwendeten Wassers verrät, fehlt dem Aquarell Adolf Hitlers völlig. Gerade hier, wo er rasch und intuitiv hätte arbeiten sollen, hat er mit minutiöser Genauigkeit gepinselt. Wenen, 1908-1913 (of beter gezegd, wat Kubizek van anderen erover hoorde): Der Reichskanzler erhob sich. Ich dachte, die Unterredung wäre nun zu Ende, und erhob mich gleichfalls. Er rief aber nur seinen Adjutanten herein und erteilte ihm die auf meine Söhne bezüglichen Anordnungen. Dabei machte dieser auf die Briefe aufmerksam, die ich noch aus meiner Jugendzeit besäße. Jetzt mußte ich Briefe, Postkarten und Zeichnungen auf den Tisch hinbreiten. Sein Erstaunen war groß, als er die immerhin beträchtliche Zahl meiner Erinnerungsstücke sah. Er wollte wissen, wieso diese Dokumente erhalten geblieben seien. Ich erzählte von dem schwarz gestrichenen Koffer auf dem Dachboden mit dem Fach im Deckel und dem Kuvert mit der Aufschrift „Adolf Hitler”. Besonders genau betrachtete er das Aquarell vom Pöstlingberg. Es gäbe einige geschickte Maler, die seine Aquarelle so genau kopieren könnten, daß diese vom Original nicht mehr zu unterscheiden wären, erklärte er mir. Diese Leute betrieben einen schwunghaften Handel und fänden überall Dumme, die ihnen auf ihren Schwindel hereinfielen. Am sichersten wäre es, das Original gar nicht aus der Hand zu geben.
DROOG- tijdschrift voor diepgravende onderzoeks-journalistiek. Droog, onafhankelijk en ter zake. Over zaken uit heden en verleden die er toe doen of deden. Zaken die meer aandacht vragen dan in een artikel van een of twee papieren pagina’s gegeven kan worden.
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